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... dieser Blog erzählt von Schwangerschaft, Geburt und der ersten Zeit mit dem Baby. Er berichtet von Erwartungen und Ängsten, Freude und Schmerz. Er möchte zum Nachdenken, Schmunzeln, Entspannen und Hinspüren anregen. Vielleicht kann er auch die eine oder andere Sehnsucht nach emotionaler Information stillen oder die Wartezeit aufs eigene Baby versüßen. Auf jeden Fall aber möchte er Gefühle und Gedanken weitergeben, Ängste nehmen und das ganze Glück ausdrücken, welches eine Mutter beim Schwangersein, Gebären und Stillen empfinden kann. Eine Geschichte, an der auch noch so viel Emanzipation nichts ändern kann. Zum Glück!

Donnerstag, 2. Februar 2012

Auf zu neuen Ufern...

Knapp vier Jahre wohnen wir jetzt hier, ein ganzes mit unserer Jasmin! Unsere Wohnung ist eng geworden. Jasmin, ein kleiner Mensch mit eigenen Gedanken, vielen Spielsachen und Freiheitsdrang bekommt nun ihr erstes eigenes Zimmer. Von nun an wird sie alleine in ihrem Zimmer schlafen. Sie wird nicht mehr wach werden, wenn ich im Stockfinsteren über einen Wäschekorb falle oder wenn Thorsten einen Hustenanfall kriegt. Sie wird aber auch nicht das vertraute Atmen und Reuseln neben sich hören. Sie wird nach einem schlimmen Traum nicht sofort in Mamas Bett fallen können. Vielleicht dauert es einen Augenblick, bis ich sie aus ihrem Zimmer rufen höre. Es sind so viele Abschiede, die man geschehen lassen muss! Das Loslassen beginnt schon mit der Geburt und geht unaufhaltsam weiter. Sie hat bereits ihren eigenen (Dick)-Kopf und bringt mich ganz schön an meine Grenzen. Ich muss akzeptieren, dass wir manchmal nicht einer Meinung sind und wir müssen Kompromisse finden. Sie versteht schon eine Menge von dem was wir sagen, sie isst mit uns am Tisch und ist ein vollwertiges Familienmitglied geworden.Sie kann bereits alleine stehen und wird sicher bald laufen. Wir haben kein Baby mehr! Wir haben ein Kleinkind, das Aufmerksamkeit und Zuwendung, aber auch Vertrauen und Freiheit fordert. Wie schnell wird es gehen, bis sie in den Kindergarten kommt. Wir werden die Zeit geniessen, die wir miteinander leben dürfen, einfach in den Tag hinein, ohne Zwang, ohne Termine!



Die Zimmer werden schon langsam leer. Der Umzug wirft seine Schatten voraus. Die neue Wohnung warte auf uns. Doch ich bin halt nicht so gut im Loslassen. Stand heute in meiner alten Küche. Wieviele Kuchen hab ich dort gebacken, wieviele Sonnenuntergänge beobachtet, wie oft die Tür hinter mir zugemacht, wenn ich traurig oder wütend alleine sein wollte. Wie oft Berge von Abwasch nach unzähligen Partys gespült, wie oft Mittagessen gekocht. Über hundert Postkarten hängen an den Wänden. So liebgewordene Kleinigkeiten. Meine erste eigene Küche - ich werde Dich nie vergessen! Immer diese Heulerei. Da sitze ich am Computer und nehme Abschied. Im Wohnzimmer samt Balkon, mit Blick auf den Grillplatz. Ob wir noch ein bisschen dazugehören werden? Wir ziehen ja nur ein Haus weiter. Ja, der Balkon, so viel Wäsche aufgehängt, besonders als das Baby ganz frisch war. Die Sommerabendluft noch in der Nase. Im Wohnzimmer die Erinnerung an den ersten Abend hier im Haus, in der ersten eigenen Wohnung mit Liane und Schera, an große Feten und den ersten Morgen mit Jasmin. Erleichtert und glücklich und müde auf der Couch. Die gemütliche Ecke wo der PC steht, an dem ich unzählige Stunden verbracht habe. Unser Schlafzimmer. Gedanken an Liebe und Ruhe. Hier haben wir Jasmin 'gemacht'! Hier haben wir Nächte durchwacht, sie in den Schlaf gewiegt, Hier hab ich mit ihr geweint, wenn wir alle nicht mehr konnten... und dann konnten wir doch! Und dann noch das Bad, in dem ich mich ach so oft hübsch gemacht habe, meinen wachsenden Bauch und später die Schwangerschaftsstreifen betrachtet habe.
Ja, das ist alles vorbei! Es geht weiter! Anders! Wir drei sind sehr dankbar für diese Räume, in die wir uns wann immer wir wollten zurückziehen konnten. Dankbar für all das Schöne und auch manchmal Schwierige. Dankbar für die neue Chance, als richtige Familie in die neue Wohnung einzuziehen!

Morgen gehts los!

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